Der Technopark Liechtenstein hat in ihrem Blog das #Liechtensteiner #Fintech #Startup #Tradico interviewt. Das Unternehmen setzt sich massiv für den Fintech Standort Liechtenstein ein.
Manuel Hehle
Hallo! Wer bist Du und was machst Du?
Ich bin Manuel Hehle und komme aus Bregenz, arbeite in Liechtenstein und habe ein Startup aufgebaut, die Tradico AG. Wir sind ein FinTech-Unternehmen.
Wie kam es zum Aufbau des Startups?
Ich habe viele Jahre im Banken-Bereich gearbeitet. Es wird immer schwieriger für mittelständische Unternehmen ihre Waren zu finanzieren, bevor sie sie verkaufen können. Darin habe ich einen riesigen Markt gesehen. So habe ich beschlossen, Unternehmer zu werden und etwas eigenes aufzubauen. So ist Tradico entstanden.
Was ist neu an Eurem Startup?
Unser Business Modell ist, wir kapitalisieren das Working-Capital und erleichtern so das Management von mittelständischen Unternehmen. Wir helfen ihnen ihre Waren zu finanzieren und haben hierfür ein ausgeklügeltes Modell entwickelt.
Wir können online sehr schnell eine Waren-Einkaufs-Kreditentscheidung treffen. Der Unternehmer hat ein verlängertes Zahlungsziel und kann sich auf seine Kernkompetenz konzentrieren.
Für Unternehmer ist dies normalerweise schwierig. Die Banken-Welt hat sich insgesamt verändert, es gibt mehr Regulierungen. Es besteht ein grosses Bedürfnis im Markt für unser Angebot, und wir verhelfen Unternehmern wieder zu Liquidität und #Wachstum.
Daher “Speedup Your Business”—das ist unser Claim. Das leben wir. Wir wollen wirklich Unternehmen helfen zu wachsen.
Wie seid Ihr an Kunden heran gekommen?
Kein Mittelstandsunternehmen kannte uns. Wir standen vor diesem Problem. Über LinkedIn und Xing haben wir schnell Unternehmer erreicht und sind dann auch schnell gewachsen. Mit Hilfe von Google Adwords kamen wir zu weiteren Kunden. Im Moment ist unser Zielgebiet die DACH/Li-Region, also Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein.
Ihr seid in Liechtenstein. Weshalb gerade Liechtenstein?
Wir haben uns bewusst für diesen Standort entschieden, weil er eigentlich ideal für unsere Art des Unternehmens ist. Es gibt ein grosses Potenzial an kompetenten Leuten. 25% unserer Mitarbeiter sind Abgänger von, oder noch Studenten an der Universität Liechtenstein.
Es ist ein toller Finanz-Marktplatz. Liechtensteiner Banken suchen nach Partnern in diesem Segment. Wir wollen mit Banken auf Augenhöhe zusammenarbeiten und sehen hier sehr viele Vorteile. Die Finanzierung kommt grösstenteils auch aus Liechtenstein. Es war von Anfang an der perfekte Ort für unseren Start.
Liechtenstein und Europa, ist das ein Thema?
Technopark Liechtenstein
Die Holding ist in Liechtenstein, wir sind auch in Liechtenstein operativ tätig. Der Platz ist ideal gelegen im Zentrum Europas; in wenigen Stunden bist Du überall in Europa. Die Liechtensteiner Banken sind unsere Partner. Die Regierung ist ebenfalls Startup-freundlich und das hat uns sehr geholfen.
Es gibt sehr gute Initiativen, wie den Technopark Liechtenstein, der jungen Unternehmern einen Auftrieb gibt und ihnen dabei hilft, erste Schritte zu machen. Gerade am Anfang ist diese Hilfe wichtig.
Netzwerken ist das A&O, überall, egal ob es sich um ein etabliertes Unternehmen oder ein Startup handelt. Liechtenstein stellt dieses Netzwerk zur Verfügung.
Viele Startups konzentrieren sich auf die Realisierung des Produktes und denken nicht an das Wachstum. Welche Pläne habt ihr da?
Wichtig für ein Startup ist, dass man das Produkt skalieren kann. In unserem Fall funktioniert dies ideal. Wir setzen unser Angebot in verschiedene Kanäle um, wir arbeiten online, was auch sehr skalierungsfähig ist. Ausserdem arbeiten wir mit einem Multiplikatoren-Modell. Grosse Banken vermitteln uns potenzielle Kunden, wodurch wir sehr schnell eine grosse Bandbreite an verschiedenen Geschäften betreut haben.
Im Moment wachsen wir 500% im Jahr (in den #letzten #zwei #Jahren). Wir machen im Moment über 30 Millionen Schweizer Franken Umsatz.
Ein Startup zu Gründen ist mit Hochs und Tiefen verbunden, aber man lernt unglaublich viel. Die letzten 14 Jahre habe ich im Bankensektor gearbeitet, habe auch verschiedene Jobs gemacht. Das ist nichts gegen den zwei Jahren, in denen ich das Startup gemacht habe. Die Erfahrung ist intensiv und Wahnsinn, aber ich würde es wieder machen.
Tradico, ein Liechtensteiner Startup
Was gibst Du anderen Startup-Gründern mit?
Das wichtigste ist, den Fokus zu behalten und direkt darauf zuzusteuern. Das zweit wichtigste ist das Team; Du musst Leute anstellen die besser sind als Du selbst. Dann ist es harte Arbeit, oft 16, 17 Stunden am Tag. Mit einem guten Team, der Execution, kann man das Ziel erreichen.
Dieser Artikel erschien zuerst hier
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