Workspace im Zeitalter der Digitalisierung – die 8 Top-Trends für 2017 

Einer der wichtigsten Schauplätze der digitalen Transformation ist die Arbeitsumgebung des Wissensarbeiters – der Trend geht hier zu noch mehr Mobilität, Geräte und Personalisierung. Eine zukunftsweisende -Strategie kann dabei helfen, die Mitarbeiterproduktivität zu erhöhen, Kosten einzusparen und das Unternehmen als Arbeitgeber technologieaffine Young Professionals attraktiver zu machen. Oliver Bendig, CEO von Matrix42, erläutert die acht wichtigsten Entwicklungen, die für Unternehmen relevant werden.

Oliver Bendig

Oliver Bendig

1. UX wie in der Consumer-Welt: Kontextbasierte und personalisierte Workspace-Services

Als erfahrener digitaler Verbraucher gewöhnt sich auch der Wissensarbeiter an eine personalisierte Nutzungsumgebung – wie zum Beispiel eine automatisch generierte Playlist von Musik-Streamingdiensten. Eine ähnliche Adaption der Workspace-Technologie an die persönlichen Arbeitskontexte wird dem Wissensarbeiter in Zukunft dabei helfen, effizienter, produktiver und motivierter zu arbeiten. Mein Workspace wird in Zukunft wissen, wo ich bin, welches Gerät ich benutze, welche App bei der verfügbaren Bandbreite Sinn macht und welche Daten und Dokumente ich als nächstes benötige. Er wird meine persönlichen Vorlieben kennenlernen und sich darauf einstellen.

2. Bald unerlässlich: Unified Endpoint Management

Mitarbeiter verwenden heute mehr als ein Gerät für das Erledigen ihrer Arbeit. Aus diesem Grund gehen neue IT-Management-Technologien immer vom Nutzer aus, und nicht mehr vom einzelnen Gerät. Hierdurch wird die einheitliche Verwaltung von mobilen, traditionellen und hybriden Geräten für IT-Abteilungen immer wichtiger. Ein wesentliches Element hierfür ist das sogenannte Unified Endpoint Management, das die Verwaltung der Arbeitsumgebung für Administratoren unabhängig von den benutzten Geräten macht.

Das Thema Unified Endpoint Management (UEM) hat bereits 2016 deutlich an Fahrt zugelegt und ist weiter auf Wachstumskurs: MarketsandMarkets prognostiziert dem globalen UEM-Markt bis 2020 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 42,9 Prozent. Ein ganzheitliches Management der wachsenden Vielfalt an Geräten, Apps oder Cloud-Ressourcen ist unerlässlich, um dem Wissensarbeiter in Zukunft die Nutzererfahrung bieten zu können, die er aus dem digitalen Entertainment längst gewohnt ist.

Enabling Workspace Through Unified Endpoint Management. Via SlideShare

Enabling Workspace Through Unified Endpoint Management. Via SlideShare

3. Cloud-basierter Workspace: Der Browser als neues Betriebssystem

Ein elementares Element für die ist die Cloud – das gilt auch für den Workspace. Die persönliche Arbeitsumgebung wandert in die Cloud und lässt sich jederzeit und überall via Browser abrufen. Die Arbeitsumgebung verlässt damit ihren angestammten, festen Ort bzw. festes Gerät. Egal, wo ich mich befinde, welches Gerät ich benutze und wann ich arbeite – über einen Cloud Workspace habe ich jederzeit Zugang zu meiner Arbeitsumgebung, bestehend aus Apps, Dokumenten, digitalen Identitäten und Services. Arbeit wird also mehr und mehr zu einem Zustand, welchen der Wissensarbeiter jederzeit aktivieren oder deaktivieren kann – ganz unabhängig vom „Platz“.

4. Enterprise Service Management – über die IT hinaus

Was Bereitstellung und Verwaltung von Diensten betrifft, hat das IT-Service-Management in den letzten Jahrzehnten sehr effiziente Prozesse nach ITIL entwickelt und umgesetzt. Diese lassen sich mit einer flexiblen Service Management Lösung nun auch für die Prozesse außerhalb der IT nutzen. Durch die zunehmende Vernetzung von allem mit allem wird es für Unternehmen in Zukunft effizienter sein, die Best Practices und Funktionen des IT-Service-Managements auch für die Bereitstellung und Verwaltung von Diensten in anderen Service-Disziplinen zu nutzen, zum Beispiel im HR- oder Finanz-Bereich. So können in der Personalabteilung das On-Boarding eines neuen Mitarbeiters, Urlaubsanträge oder Krankheitsmeldungen durch eine „Servicifizierung“ automatisiert und optimiert werden.

Via Pixabay

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5. Virtuelle Workspace-Assistenten

Hat man anfangs noch über Siri gelächelt, weiß man heute, dass intelligente Spracherkennung tatsächlich funktioniert – und immer besser wird. Für den Workspace ergibt sich daraus enormes Potential. Schon bald werden wir alle mit intelligenten Super-Assistenten arbeiten, die einen Teil unserer Mails erledigen, Kurzzusammenfassungen von umfangreichen Dokumenten anfertigen oder eigenständig Hotels buchen, wenn wir auf Dienstreise gehen. Treffe ich einen Geschäftspartner erstmalig, wird er mir ein Social Media-Profil von ihm erstellen und mich für das Meeting briefen. Aus einer IT-Management-Perspektive kommen hierdurch neue Aufgabenstellungen auf die IT-Abteilungen zu, um die Sicherheit zu erhöhen und die Privatsphäre der Mitarbeiter zu schützen.

6. Bildschirme überall – Gefaltet, gerollt oder projiziert

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Arbeiten via Cloud und Browser-Zugriff macht die Arbeit in Zukunft prinzipiell über jedes Display möglich, das mit dem Internet verbunden ist. Beispielsweise kann auch das smarte TV-Gerät zuhause als Workspace genutzt werden. Außerdem wird sich das Konzept des faltbaren oder einrollbaren Bildschirms mehr und mehr durchsetzen. Darüber hinaus kann jegliche Form von Oberfläche zukünftig für eine Art Bildschirm verwendet werden und somit potentiell zu einer Erweiterung der Arbeitsumgebung werden.

7. Neue Workspace-Möglichkeiten: Wearables und Co.

Datenbrillen, Fitness-Armbänder oder andere Wearables werden zunehmend Einzug in die Arbeitswelt halten. Mögliche Einsatzbereiche sind das Gesundheitswesen, die Logistik oder das produzierende Gewerbe. Beispielsweise lassen sich Detailinformationen oder Prozessschritte für Service-Mitarbeiter via Datenbrille augmentieren. Und globale Meetings werden sich mittels Head-Mounted Display völlig real anfühlen.

8. Smart Office: Internet der Dinge verbindet Workspace mit Gebäude-Infrastruktur

Die Integration des Workspace-Managements mit der intelligenten Gebäudetechnologie schreitet weiter voran und ermöglicht effizientere Prozesse: Beispielsweise könnte eine Kalendereinladung in Zukunft auch eine ganze Prozesskette zur Organisation des Meetings starten, inklusive Raumbuchung, Vorbereiten von Beamer und Telefonanlage und sogar die Abstimmung der Heiztemperatur auf die Menge der Beteiligten.

 

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